Würden alle Menschen der Welt so konsumieren wie wir in der Schweiz, bräuchten wir mehr als drei Erden. Wir haben jedoch nur diese eine, und die gilt es zu beschützen. Deshalb fordert die Ökumenische Kampagne für die Schweiz die Reduktion des CO2-Ausstosses auf Netto-Null bis 2040. Die Energieproduktion ist weltweit für rund 70 Prozent des CO2-Ausstosses verantwortlich. Wir können und müssen unseren Energieverbrauch reduzieren –einerseits durch einen bewussteren und nachhaltigeren Konsum, andererseits durch den Umstieg auf erneuerbare Energien. Dafür braucht es ein Umdenken auf individueller Ebene sowie konkrete politische Vorgaben.

Die Forderung «Klimagerechtigkeit-jetzt» der Ökumenischen Kampagne 2022 von Fastenaktion, HEKS und Partner sein will für Klimaschutz, Alternativenergie und Eigenverantwortung sensibilisieren. Dies geht Hand in Hand mit den grundsätzlichen Themen der Organisationen, wie die Verteidigung der Menschenrechte, die Überwindung der Armut oder das Recht auf Nahrung. Wir haben das nötige Wissen, die Technologien und die Ressourcen zur Umstellung auf erneuerbare Energien. Fastenaktion und HEKS fördern dies mit ihren Projekten. Die Umstellung darf jedoch keinesfalls auf Kosten der Ärmsten geschehen, sondern muss sozial und ökologisch verträglich sein.

Globale Zusammenhänge erkennen und handeln
«Mein Haus wurde überschwemmt», berichtet eine Frau aus Indonesien; «wir haben immer weniger Wasser» ein Mann aus Kolumbien. So gegensätzlich die Aussagen der Betroffenen auch scheinen, so ähnlich sind sie in ihrem Ursprung. Der Klimawandel zeigt sich besonders verheerend in den Projektländern der drei Organisationen. Zu viel oder zu wenig Regen, Überschwemmungen, Taifune, Dürren – solche extremen Wetterereignisse führen dazu, dass die betroffene Bevölkerung mit Hunger und Armut zu kämpfen hat. Um diese Entwicklung zu stoppen, muss der globale Temperaturanstieg auf 1.5°C beschränkt bleiben – so wie im Pariser Klimaabkommen vereinbart. Deshalb beziehen Fastenaktion, HEKS und Partner sein mit der Ökumenischen Kampagne auch politisch Position und fordern Parlament und Bundesrat auf zur raschen Revision des CO2-Gesetzes.

Weiterführenden Unterlagen:
www.sehen-und-handeln.ch
www.klimagerechtigkeit-jetzt.ch
«Handeln», das Magazin von HEKS zum Thema


Die Ökumenische Kampagne in Kürze
Fastenaktion (ehemals Fastenopfer) und HEKS (seit 2022 fusioniert mit Brot für alle) führen seit 1969 jährlich eine Ökumenische Kampagne in den sechs Wochen vor Ostern durch. Seit 1994 beteiligt sich auch Partner sein, das Hilfswerk der christkatholischen Landeskirche. Die Ökumenische Kampagne hat zum Ziel, die breite Öffentlichkeit für die Ungerechtigkeiten zu sensibilisieren, die weltweit zu über 800 Millionen Menschen in Hunger und Armut führen. Diese Realität zu erkennen, genügt jedoch nicht. Deshalb zeigen die drei Werke Handlungsmöglichkeiten auf: Das eigene Konsumverhalten verändern, Menschen in Südprojekten mit einer Spende unterstützen oder sich an einer Aktion beteiligen – so wird die Ökumenische Kampagne zum Inbegriff gelebter Solidarität.