Die Sommer-Abgeordnetenversammlung 2019 (AV) fand in Winterthur auf Einladung der Evangelisch-methodistischen Kirche statt. Pfarrer Stefan Zolliker hiess die Delegierten aus den 26 Mitgliedkirchen des SEK in seiner Kirche in Winterthur willkommen.
Wort des Ratspräsidenten: «Kommunion ist Willenssache»
In seinem Wort zur Eröffnung der AV appelliert Ratspräsident Gottfried Locher an das «Wir-Gefühl» und den Willen zur Gemeinschaft innerhalb der kommenden Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz EKS. «Wir erarbeiten gemeinsam Ziele und Massnahmen. Wir planen zusammen die Handlungsfelder. Und wir behandeln einander geschwisterlich», so Locher. In Zeiten, in denen viele Menschen der Kirche den Rücken kehren, soll die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz EKS eine Gemeinschaft (Kommunion) sein, die Sinnsuchenden Heimat im Evangelium bietet. «Ich lade uns alle ein, die EKS so zu verstehen und so zu gestalten, als Ort, wo Menschen Sinn suchen und wir selbst auch Sinn suchen.» Nach Annahme der neuen Verfassung zählen nun Kontinuität und Aufbruch. «Der erste Schritt ist getan, nun auf zur Umsetzung. Gemeinsam, partizipativ, geschwisterlich. Die Chance ist einmalig.»
Motion «Diakonie»
2014 hatten die Delegierten eine Motion zur «Bündelung von diakonischen Gefässen» angenommen. Die drei damaligen Strukturen wurden in die neu geschaffene «Konferenz Diakonie Schweiz» zusammengeschlossen, die am 1.1.2017 ihre Arbeit aufnahm. In den Gremien der Konferenz beteiligen sich sowohl die Exekutiv-Mitglieder, die in den Kantonalkirchen für das Dossier Diakonie zuständig sind, als auch Fachpersonen aus den Kirchen, den Ausbildungsinstitutionen und aus diakonischen Institutionen. Das seit Juni 2017 aufgeschaltete Fachportal diakonie.ch ist ein weiteres Ergebnis dieser Bündelung. Seine Finanzierung soll ab 1.1.2020 vom Kirchenbund übernommen werden. Die Delegierten haben den Umsetzungsbericht zur Kenntnis genommen und die Motion abgeschrieben.
Motion «Achtung der Verfassung und des Völkerrechts»
Der Rat des Kirchenbunds stellte den Delegierten seine Antwort auf die 2014 angenommene Motion «Achtung der Verfassung und des Völkerrechts» vor. Aus der Motion sind die Studie «Sorgt für das Recht» und zwei weitere Produkte hervorgegangen. Die Motion wurde abgeschrieben. Interpellation der Zürcher Kirche «Klimawandel» Die Interpellation der Zürcher Kirche zum Klimawandel wurde angenommen: Sie fordert, dass der Rat sein Engagement betreffend des Klimawandels theologisch vertieft und entscheidet, ob und wie er das Thema behandelt. Mit ihrer neuen Verfassung hat sich die neue Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz einen Auftrag zur «Bewahrung der Schöpfung» gegeben.
Bericht zur Motion «Familie – Ehe – Partnerschaft – Sexualität aus evangelisch-reformierter Sicht»
«Wir sind von Gott gewollt, so wie wir geschaffen sind. Unsere sexuelle Orientierung können wir uns nicht aussuchen. Wir nehmen sie als Ausdruck geschöpflicher Fülle wahr». Diese Ansicht des Rates stösst unter den Abgeordneten auf breite Zustimmung und die Abgeordnetenversammlung macht sich diese Position zu eigen. Nach differenzierten und respektvollen Debatten hat die Versammlung entschieden, dass es verfrüht ist, diese Motion abzuschreiben. Die Engführung auf Ehe für alle wird der Motion nur teilweise gerecht. Der Rat ist aufgefordert, den Themenkreis in seiner ganzen Tragweite partizipativ weiter zu bearbeiten.
Jahresbericht und -rechnung
Die Rechnung 2018 hat mit einem Ertragsüberschuss von CHF 56‘564 abgeschlossen. Die Abgeordneten nahmen sowohl einstimmig die Jahresrechnung als auch den Tätigkeitsbericht an. Auch die Motion der Conférence des Églises réformées romandes wurde angenommen: Da einige Mitgliedkirchen seit Jahren mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert sind, soll der Rat zukünftig für jedes Projekt einen Finanzplan vorlegen und finanzielle Prioritäten für die neue Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz EKS setzen.
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