Am 13. Januar 2022 haben der SIG und die EKS ihre Zusammenarbeit auf eine neue Grundlage gestellt. Der Rat EKS und die Geschäftsleitung des SIG haben eine Anpassung der Form ihres Dialogs beschlossen und dabei sowohl die Zusammenarbeit auf Ebene des Präsidiums als auch auf Fachebene neu geregelt. SIG-Präsident Ralph Lewin und die Präsidentin der EKS, Rita Famos, haben eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.
Spitzentreffen und das Fachgremium für jüdisch-evangelische Fragen
Fortan werden sich die beiden Präsidien regelmässig und mindestens einmal im Jahr treffen. An diesen Treffen sollen sich die Vertreterinnen und Vertreter beider Religionsgemeinschaften einen Überblick über Fragen theologischer, ethischer, sozialer, kultureller oder politischer Natur verschaffen, die sie verbinden und betreffen. Für die Vorbereitung oder zur Bearbeitung spezifischer Fragen steht neu das «Fachgremium für jüdisch-evangelische Fragen» bereit. Das Fachgremium kann personell ad-hoc und je nach Thema zusammengesetzt und durch Expertinnen und Experten ergänzt werden. Diese flexible Form soll es ermöglichen, schneller und effizienter auf entsprechende Fragen zu reagieren.
Jahrzehntelange Partnerschaft
Der SIG und die EKS versprechen sich mit der neuen Vereinbarung eine engere Zusammenarbeit. Die Form des Dialogs knüpft nahtlos an die traditionell guten Beziehungen und die jahrzehntelange Partnerschaft zwischen dem SIG und der EKS an, deren Ursprünge in der unmittelbaren Nachkriegszeit liegen. Ab 1987 bestand die Evangelisch-Jüdische Arbeitsgruppe, die 2004 durch die Evangelisch-Jüdische Gesprächskommission abgelöst wurde. Letztere veröffentlichte im Jahr 2021 die Publikation «Land Israel, Staat Israel, heiliges Land. Die Bedeutung von historisch-theologischen Zugängen für den jüdisch-christlichen Dialog».