Editorial
Wussten Sie, dass ...
… die Mitgliedkirchen der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz EKS fast 3000 Mitarbeitende im Pfarramt und in der Sozialdiakonie beschäftigen, die pro Jahr knapp 10 000 Kinder taufen und über 11 000 Jugendliche konfirmieren? Spezialisierte reformierte Pfarrerinnen und Pfarrer leisten jedes Jahr etwa 210 000 Stunden Seelsorge an Krankenbetten, in Pflegeheimen und in Gefängnissen. Etwa 480 000 Menschen geben an, mindestens einmal im Monat einen protestantischen Gottesdienst zu besuchen. Diese und andere wichtige Fakten und Zahlen finden Sie am Schluss des vorliegenden Jahresberichtes. Mit diesem gibt die EKS Einblick in ihre Arbeit und stellt unseren Partnerinnen und Partnern in der Schweiz und im Ausland die Höhepunkte und Ereignisse des vergangenen Jahres vor. Er bietet auch einen Überblick über die wichtigsten Innovationsprojekte in unseren Mitgliedkirchen.
Nicht zufällig erscheinen hier klassische kirchliche Aufgabenfelder wie Seelsorge und Diakonie hier aus einer nationalen Perspektive auf die Arbeit in den Asylzentren des Bundes oder die Seelsorge in der Armee. Zu den speziellen Aufgaben der EKS gehören die Vertretung der Anliegen der Kirchen gegenüber staatlichen Institutionen und Öffentlichkeit im poli- tisch-gesellschaftlichen Diskurs und die Beziehungspflege mit internationalen kirchlichen Organisationen und Partnerkirchen in aller Welt.
Dabei geht es oft um spezielle Sorgen und Nöte von Kirchen in Krisenregionen wie im Nahen Osten oder in Osteuropa. Die politische Dimension internationaler kirchlicher Beziehungen habe ich selbst hautnah erlebt, als wir im Rahmen einer Mission des Ökumenischen Rats der Kirchen auf die humanitäre Krise am Latschin-Korridor aufmerksam machen wollten und Zeugen des Überfalls Aserbaidschans auf die armenische Enklave wurden. Anstelle eines Besuches mussten wir den Schweizer Behörden von der katastrophalen Entwicklung berichten, die inzwischen fast die gesamte christliche Bevölkerung in der Region, Teil eines der ältesten christlichen Völker der Welt, vertrieben hat. Auch die Delegationsreise zusammen mit unserem Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, HEKS, zu unseren evangelischen Partnerkirchen in Libanon und Syrien inklusive Besuch der HEKS-Arbeit im palästinensischen Flüchtlingscamp Shatila hat gezeigt, wie effektiv es ist, wenn die Bestrebungen der humanitären Hilfe und der Politik sowie die kirchlichen Beziehungen einander ergänzen.
Pfarrerin Rita Famos
Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz