Der brutale Überfall auf Israel hat die Welt erschüttert und tiefe Wunden hinterlassen. Die ungeheuerliche Gewalt, die dabei entfesselt wurde, hat unzählige Menschenleben gefordert und Familien auseinandergerissen. Die Entführungen von israelischen Zivilisten durch die Hamas sind eine besonders grausame Wirklichkeit in diesem schrecklichen Konflikt. Wir gedenken der unschuldigen Opfer, der Geiseln, die unter unerträglicher Ungewissheit leiden, und ihren Angehörigen, die in tiefer Sorge und Trauer vereint sind. 

Doch der Schrecken dieses Konflikts endet nicht hier. Seit den massiven Gegenangriffen durch die israelische Armee sind unzählige palästinensische Familien auf der Flucht, sie fürchten um ihr Leben und das ihrer Kinder, während ihre Heimat weiter von Gewalt und Zerstörung gezeichnet wird. Diese Gewalt hat eine enorme humanitäre Krise verursacht, mit hohen Opferzahlen unter Zivilisten, im Gazastreifen, sowie eine grosse Zahl von Vertriebenen. Durch die Ausweitung der kriegerischen Auseinandersetzungen auf den Konflikt zwischen der Hisbollah und Israel wird auch Libanon in die Gewaltspirale hineingezogen. 

Unsere Gedanken gelten allen, die von dieser Tragödie betroffen sind, unabhängig von ihrer Herkunft oder Religion. Das unsägliche Leid, das auf beiden Seiten zu spüren ist, mahnt uns eindringlich, wie dringlich der Ruf nach Frieden und Gerechtigkeit in dieser Region ist. Wir sollten uns davor hüten, dass dieser Konflikt ideologisch gewendet, unseren Frieden und den gemeinsamen Konsens bedroht, gegen Gewalt und für Menschenrechte einzustehen und denen zu helfen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind.  

Als Kirche stehen wir solidarisch an der Seite all jener, die leiden. Leidende sind Menschen, keine Vertreter von Nationen oder politischen Ideologien. Besonders möchten wir die Arbeit des Hilfswerks HEKS hervorheben, das inmitten dieser humanitären Katastrophe aktiv ist und sich für die Unterstützung von palästinensischen Flüchtlingen und den Schutz der Menschenrechte in diesem von Konflikten geprägten Land einsetzt. Und an unsere protestantischen Partnerkirchen, die unter schwierigen Bedingungen Orte der Hoffnung sind, inmitten des Grauens. Gemeinsam mit unseren Partnern im Nahen Osten wollen wir zu Heilung und Versöhnung beitragen, wo immer dies möglich ist.  Friede muss kein frommer Wunsch bleiben. Dazu braucht es Menschen, die sich dort, wo sie sind, in den Dienst des Friedens stellen. Für sie beten wir heute, an sie denken wir heute ganz besonders.  

HEKS-Notruf und Spendenmöglichkeit
www.heks.ch/nothilfe-libanon