Mathias Zeindler
Was einen in Karlsruhe in den ersten Tagen am meisten beeindruckt, ist die grosse Vielfalt der Menschen an dieser Versammlung. Sie kommen aus allen Kontinenten, sind von unterschiedlicher Hautfarbe, tragen zum Teil traditionelle Kleider oder ungewohnte liturgische Gewänder. Am Schönsten zeigte sich diese Vielfalt beim Eröffnungsgottesdienst vom Mittwochabend. In vier Sprachen wurde gebetet und in noch mehr Sprachen gesungen. Die Predigt hielt der Patriarch von Antiochien – auf Arabisch. Ebenso breit vertreten waren die Musikstile: Sie reichten von vertrauter westlicher Kirchenmusik über orthodoxe liturgische Gesänge bis zu afrikanischen Liedern, bei denen man auch als eher steifer Schweizer zu tanzen begann. Man könnte meinen, auf diese Weise entstehe ein gottesdienstliches Chaos. Aber nein, wir erlebten in wunderbarer Weise, wie die vielen, oft extrem unterschiedlichen christlichen Traditionen sich harmonisch zusammenfanden im Loben, Klagen und Bitten vor Gott.