Dominic Wägli
Die Medienkonferenz zur Eröffnung der 11. Vollversammlung liess aufhorchen. Vertreterinnen und Vertreter der organisierenden und gastgebenden Kirchen sowie der Oberbürgermeister von Karlsruhe bemühten sich, ihre spezifische Sicht auf das Grossereignis darzulegen – was durchaus gelang. Der Generalsekretär des ÖRK, Ioan Sauca sprach davon, dass der ÖRK in Karlsruhe den «ökumenischen Winter» hinter sich lassen wolle. Als Christinnen und Christen sei das Zusammenstehen nicht nur nice-to-meet-and-greet, sondern eine existentielle «Realität». Gerade zu Fragen von sozialer und Klimagerechtigkeit hätten die Kirchen eine spirituelle Verpflichtung. Bischöfin Mary Ann Swenson, Vize-Moderatorin des Zentralausschusses der ÖRK, setzte den Akzent auf die Zukunft. An den Vorversammlungen, die vom 27.–30. August stattfanden, seien viele junge Menschen beteiligt gewesen. Ihre Stimme soll gehört werden, denn an ihnen sei es, die Liebe Christi in die Zukunft zu führen.
Die Wirren und Leiden des Ukrainekriegs drücken auch auf die Vollversammlung. Gleichzeitig sei der ÖRK ein – wenn nicht DER – freie Ort des Dialogs. Der ÖRK versteht sich als Plattform, auf der die christlichen Kirchen nicht einer Meinung sein müssten, sondern sich mit unterschiedlichen Ansichten – vorab in politischen Fragen – herausfordern müssen.
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Mathias Tanner, ist Assistent am Institut für Empirische Religionsforschung der Uni Bern und Beauftragter Migration bei den Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn.
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