Die Herbst-Abgeordnetenversammlung war die letzte in dieser Form in der hundertjährigen Geschichte des Kirchenbundes. Mit dem Übergang zur Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (EKS) im Januar 2020 (Inkrafttreten der im Dezember 2018 verabschiedeten Verfassung) wird eine Synode den Vorsitz übernehmen.

Wort des Ratspräsidenten: «Partizipation wird das neue Leitwort»

In seinem Wort des Ratspräsidenten stellt Gottfried Locher Handlungsfelder vor, wie sie die Verfassung der EKS vorsieht. Da sind zentrale kirchliche Tätigkeiten, von der Diakonie und Seelsorge zur Kommunikation, von der Verkündung bis zur Kirchenentwicklung. Jedes Feld vereint eine Gruppe von Themen, die miteinander verbunden werden können. «Verschiedene Handelnde» arbeiten mit verschiedenen Instrumenten, die einmalige Projekte oder wiederkehrende Anlässe sein können, kirchliche Mittel oder Kollekten, reglementierte Abläufe oder spontane Aktionen usw. Neu sollen strategischen Ausschüsse die Aufgabe wahrnehmen, durch ihre Fachkenntnis und ihre Erfahrung die strategisch relevanten Fragen im jeweiligen Handlungsfeld zu erkennen und zu definieren. «Partizipation wird das neue Leitwort».

Synodereglement

Die zukünftige Synode soll im Vergleich zur derzeitigen Abgeordnetenversammlung gestärkt werden. Die Delegierten haben die erste Lesung des Synodereglements begonnen, die im Juni 2020 im Rahmen der ersten Synode im Wallis abgeschlossen werden soll. Die zweite Lesung wird voraussichtlich im Herbst 2020 stattfinden.

Budget

Die Abgeordnetenversammlung hat im Rahmen der Debatte über den Voranschlag 2020 einem Antrag der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Basel Landschaft zugestimmt, den Betrag für den Internetauftritt inklusive Hub zu streichen und der Rat wurde beauftragt, der Synode im 2020 ein Konzept vorzulegen. Zudem wurde dem Antrag der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt zugestimmt, ihren Mitgliederbeitrag auf 50‘000 CHF zu plafonieren. Unter Berücksichtigung dieser Beschlüsse wurde das Budget 2020 angenommen.

Sammelauftrag von Brot für alle für evangelische Werke

Die AV nahm den Vorschlag des Rates an, den regulären Zielbetrag für das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS) zugunsten des Sockelbeitrags für die Missionsorganisationen leicht zu kürzen. Damit verfügen diese über eine nachhaltigere Finanzierungsquelle als mit der aktuellen Verteilungsschlüssel. Mitgliedkirchen mit einem positiven finanziellen Ergebnis werden aufgerufen, das HEKS bei der Bewältigung der relativ bescheidenen Reduzierung ihrer Grundbeiträge zu unterstützen. Das Sammelnmandat durch Brot für alle wird sich künftig nur auf zweckbestimmte Spenden reduzieren. Die Motion wurde abgeschrieben.

Wahlen Brot für alle und HEKS

Folgende Mitglieder der Stiftungsräte der beiden evangelischen Werke wurden von den Delegierten für die Amtsperiode 2020 – 2023 gewählt: Für Brot für alle (BfA) sind es: Jeanne Pestalozzi-Racine, Präsidentin, Nicole Bardet, Pierre Jacot und Florian Wettstein, alle Bisherige. Für das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS) sind es: Walter Schmidt, Präsident, Jean-Luc Dupuis, Simone Fopp-Müller, Michèle Künzler und Fritz Schneider, alle Bisherige.