Die bisherigen Ratsmitglieder Rita Famos (Ressort Präsidium), Ruth Pfister (Ressort Bildung und Kultur), Pierre-Philippe Blaser (Ressort Werte und Orientierungen), Claudia Haslebacher (Ressort Beziehungen und Ökumene) trafen sich mit den neugewählten Lilian Bachmann, Catherine Berger und Philippe Kneubühler gestern zur ersten, konstituierenden Ratssitzung. Die freigewordenen Ressorts wurden verteilt: Lilian Bachmann ist künftig für das Ressort Öffentlichkeit und Werke zuständig, Philippe Kneubühler übernimmt Gottesdienst und Kirchenentwicklung, Catherine Berger wird sich der Arbeit im Ressort Diakonie und Seelsorge widmen. Neue Vizepräsidentin des Rates ist Catherine Berger, neuer Vizepräsident Pierre-Philippe Blaser.
Der Rat bestimmte zudem mit Ruth Pfister und Claudia Haslebacher die Delegation in den Ausschuss Personal und Finanzen und verabschiedete unter anderem den Zeitplan für die Erarbeitung der Legislaturziele. Rita Famos, Präsidentin der EKS, ist begeistert von der konstruktiven Arbeitsatmosphäre im Rat: «Wir haben mit viel Elan und in guter kollegialer Stimmung die Arbeit aufgenommen. Ich freue mich mit meinen Kolleginnen und Kollegen bereits im Februar an einer Retraite die Legislaturzielplanung anzugehen und uns dabei den wichtigsten Herausforderungen der EKS zu widmen.»
Am zweiten Sitzungstag heute waren Mathilde Sabbagh und József Kiss im Rat EKS zu Gast. Sabbagh ist Pfarrerin der National Evangelical Synod in Syria and Lebanon NESSL. Im April 2022 wurde sie als erste syrische Frau ihrer Kirche ordiniert. Bereits seit 2016 leitet sie eine Kirchgemeinde im Norden des Landes, die trotz der prekären humanitären Lage Nothilfe leistet. Unterstützt durch HEKS werden vor Ort wöchentliche Programme für Kinder und Frauen angeboten, es gibt eine Sonntagsschule und Schulstipendien. «Wir werden helfen, solange es Menschen vor Ort gibt, die uns brauchen. Die Kinder, die wir betreuen, sind die Zukunft des Landes. Wenn ich morgens die Kirchentür für sie öffne, vergesse ich die schlimme Lage für einen Augenblick», erzählte Sabbagh dem Rat.
Kiss ist Pfarrer der Reformierten Kirche in Rumänien im Kirchendistrikt Siebenbürgen. In seiner Diözese nahe der ukrainischen Grenze arbeiten er, sein Team und Freiwillige seit einem Jahr daran, Hunderte von ukrainischen Geflüchteten sowie Tausende Binnenflüchtlingen im benachbarten Transkarpatien zu unterstützen. Die Kriegshandlungen erschweren die Lage zunehmend. Kiss sagte: «Die Kirche spielt in dieser Krise eine wichtige Rolle. Die Motivation für unser Engagement ist die Bibel: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. So steht es im Evangelium. Wir hoffen, dass wir dank der Unterstützung durch HEKS unsere Anlaufstellen weiterbetreiben können und dass der Krieg bald endet.» In beiden Regionen, die sich im Krisenmodus befinden, ist HEKS stark engagiert. Die Partnerkirchen geniessen vor Ort ein grosses Vertrauen der Bevölkerung, werden von zahlreichen Freiwilligen unterstützt und helfen ungeachtet von Religion oder Ethnie. Sowohl Sabbagh, als auch Kiss referierten am 21. Januar in Bern an einer Tagung des HEKS zur Rolle lokaler Kirchen in Zeiten der Krise. Im Programm «Kirchliche Zusammenarbeit» engagieren sich HEKS und EKS gemeinsam. Lilian Bachmann, neue Ressortinhaberin Öffentlichkeit und Werke, sagte dazu: «Im Nahen Osten und in Osteuropa ist HEKS lokal vor Ort präsent, vernetzt und hilft Menschen in den Kriegsgebieten. Mit diesem grossen Engagement leistet das kirchliche Hilfswerk einen Beitrag zum Schutz der Schwächsten, für Gerechtigkeit und Frieden.»