Der Rat EKS beantragt der Synode die Durchführung einer Studie zu sexuellem Missbrauch. Die dreijährige Studie, die der Rat beim Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik ZRWP an der Universität Luzern in Auftrag geben will, basiert auf einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage und einer Beteiligungsumfrage. Der Studienauftrag umfasst drei Ziele:
- Zum einen soll eine repräsentative Umfrage bei 20’000 Personen aus der Schweizer Bevölkerung dazu beitragen, das Ausmass des sexuellen Missbrauchs im kirchlichen Umfeld präziser zu erfassen und mit anderen gesellschaftlichen Bereichen zu vergleichen.
- Zudem sollen die Form und Intensität der Taten, die Täterschaft und die spezifischen Umstände des sexuellen Missbrauchs in den Kirchen und die Folgen für die Betroffenen erhoben werden.
- Zusätzlich können alle Betroffenen, die dies wünschen, in einer öffentlichen Mitmach-Umfrage anonym über ihre Erfahrungen berichten und sich zu den oben aufgeführten Fragestellungen äussern.
Mit dieser Vorgehensweise werden auch Fakten und Fälle ans Licht gebracht, die bis heute in keinen Akten dokumentiert sind. Von den Erkenntnissen sollen nicht nur die Kirchen, sondern die ganze Gesellschaft profitieren, um Risiken zu erkennen, Missbrauch zu minimieren und Betroffene angemessen zu unterstützen.
«Wir brauchen diese Studie, damit wir in Kirche und Gesellschaft sexuellen Missbrauch erkennen und verhindern können. Das Thema ist sehr wichtig und darf nicht länger tabuisiert werden. Gemeinsam müssen wir jetzt handeln. Wir schulden das den Betroffenen und all jenen Menschen, die dadurch gar nicht erst zu Opfern werden müssen», sagt Rita Famos, Präsidentin der EKS.
Der Rat EKS beantragt hierfür einen budgetierten Aufwand in der Höhe von 1,6 Mio. Franken.
Zum ersten Mal in der Geschichte der EKS soll eine Gesprächssynode durchgeführt werden; sie ist für 2025 geplant. Diese dient der Meinungsbildung der Synodalen und weicht methodisch von den bewährten Synode-Sitzungsformaten ab. Die Synode hat eine Kommission mit der Planung und Umsetzung beauftragt und kann an der Junisynode nun über das Budget und den Rahmen der geplanten Gesprächssynode befinden. Die Gesprächssynode soll 2025 unter dem Thema «Du stellst meine Füsse auf weiten Raum (Ps 31,9)» die Zukunft der Kirche, ihren Auftrag und ihre Botschaft neu in den Blick nehmen.
Der Rat EKS will im Auftrag der Mitgliedkirchen zudem sicherstellen, dass das Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz HEKS und die Missionsorganisationen Mission 21 und DM nachhaltig finanziert werden. Dazu beantragt der Rat EKS der Synode die Einrichtung eines Handlungsfelds «Missionsorganisationen und Hilfswerk». Durch dieses Handlungsfeld soll gemeinsam eine Rollenklärung vorgenommen und das Potenzial von Synergien und Innovationen ausgeschöpft werden. Bis zur Sommersynode 2025 soll eine Rahmenvereinbarung mit den Missionsorganisationen erarbeitet und die Finanzierung aller drei Organisationen geklärt werden.
Es sind drei synodale Vorstösse eingereicht worden: Eine Motion richtet sich auf den Finanzplan der EKS, eine zweite auf die Prüfung einer Bündelung der verschiedenen liturgischen Organisationen und Gremien in der Schweizer Kirchenlandschaft sowie eine Interpellation auf den Beitragsschlüssel der EKS.
Sämtliche Synodeunterlagen, die Traktandenliste und der Verlauf sind online abrufbar.
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