Verfolgung aus religiösen Gründen zählt zu den ältesten Fluchtursachen der Menschheitsgeschichte. Mit den grossen Flüchtlingsströmen 2015 rückte Religion im Kontext von Flucht und Asyl auch in der Schweiz verstärkt ins öffentliche und kirchliche Bewusstsein. Kirchen und Kirchgemeinden begleiten und unterstützen Geflüchtete in vielfältiger Weise darin, in der Schweiz Fuss zu fassen. Dadurch kommen sie mit Menschen in Berührung, in deren Leben ein Religionswechsel zur Frage und unter Umständen auch zur Antwort wurde.
Was verstehen wir aus christlicher und kirchlicher Sicht unter Konversion und wie begegnen wir Geflüchteten, die sich für den christlichen Glauben interessieren oder sich sogar eine Taufe wünschen? Was müssen Behörden und Gerichte bei der Beurteilung der religiösen Konversion als Fluchtursache oder nachgelagerten Asylgrund beachten?
Mit der Studie «Religiöse Konversion. Theologische und rechtsethische Überlegungen zur Konversionsprüfung im Asylverfahren» legt die EKS ein Grundlagenpapier vor, das diesen Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven vertieft nachgeht. Das Dokument richtet sich an ein inner- und ausserkirchliches Lesepublikum, das in seinem Alltag, seiner beruflichen und fachlichen Praxis mit dem Thema befasst ist. Zudem bietet der Text Anknüpfungspunkte für das Gespräch zwischen kirchlichen und religiösen Gruppen und Organisationen einerseits und den staatlichen Behörden andererseits. Die Studie dient der EKS als Ausgangspunkt für die weitere umfassende Auseinandersetzung mit dem Thema.