Im Nachgang eines Treffens, das Anfang Dezember mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern anderer protestantischer Kirchen und NGOs aus dem Libanon stattgefunden hatte, hatte Rita Famos darum gebeten, weiterhin über die Entwicklung der Situation in der Region informiert zu werden. Im Besonderen über die Auswirkung des Kriegs in der Ukraine auf die humanitäre Situation im Libanon und in Syrien: Denn diese beiden Länder importieren fast ihr gesamtes Mehl aus der Ukraine. «Der Krieg in der Ukraine belastet uns auch dadurch, dass viele Leute in Syrien bisher Europa als eine Weltregion angesehen hatten, die es trotz zwei Weltkriege anscheinend geschafft hatte, Versöhnung zu schaffen», berichtete Joseph Kassab vom Entsetzen seiner Landsleute. «Über die beeindruckende Solidarität mit der Ukraine hinaus dürfen wir nicht vergessen, dass sich durch diesen Krieg auch die bereits sehr angespannte Nahrungsmittelsituation im gesamten Nahen Osten enorm zuspitzt. Wir möchten in der Lage sein, diesen Krisen, die eine nach der anderen in unserer unmittelbaren Nachbarschaft auftreten, mit Grosszügigkeit zu begegnen. Sie sollten nicht miteinander in Konkurrenz gesetzt werden», sagte Rita Famos.

Joseph Kassab ist auf Einladung des HEKS in der Schweiz unterwegs, um die Arbeit der NGO «Compassion Protestant Society CPS» vorzustellen, die von NESSL gegründet wurde. Angesichts der prekären wirtschaftlichen Situation im Libanon hat das HEKS mit seinen Partnern, insbesondere den Kirchen, beschlossen, die gewährte Hilfe weiter aufzustocken. Am Treffen in Bern nahm ausserdem eine Vertretung des Missionswerks DM-dynamique dans l’échange teil, da das Werk ebenfalls eine langjährige Partnerin von NESSL ist. Auch DM plant, seine Partnerschaft zu verstärken.

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