Zum Einstieg der von der Synodepräsidentin Evelyn Borer eröffneten dreitägigen Synode wandte sich die neue Präsidentin der EKS an die Delegierten. «Nach 165 Tagen kann ich sagen: Ich bin in meinem Amt angekommen», so Rita Famos. In ihrer ersten ordentlichen Synode nach ihrer Wahl vergangenen November, gab sie den Anwesenden eine Botschaft der Bescheidenheit, des Mutes und der Hoffnung mit auf den Weg. « Mich inspirieren die Episoden in unserer Geschichte, in denen zunächst kleine Bewegungen, also kleine Herden, einen Unterschied bewirkten: die lebendige Solidarität der urchristlichen Gemeinden untereinander, das selbstkritische Ringen in der Reformationszeit, die Bekennende Kirche im Naziregime, die Frauen, die vor 100 Jahren begannen für ihre Rechte und Gleichstellung in der Kirche zu kämpfen. In dieser Tradition stehen wir.» Sich ihrer Tradition und Vorbilder bewusst, soll die EKS gemeinsam auch in Zeiten von Säkularisierung und Mitgliederschwund positiv und ohne zu Klagen in eine Welt voller Chancen gehen. «Wir vertrauen darauf, dass Gott gerade jetzt in einer postmodernen Welt keine machtvolle Institution braucht, um uns in seinem Reich leben zu lassen und die Welt zu verändern. Er braucht Networker:innen, Grassroots-Gruppen, experimentierfreudige Laboratorien. Christinnen und Christen, die frisch von der Leber das in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen, was sie überzeugt und bewegt.» Denn nur so könne die Zusammenarbeit der Kirchen ein fruchtbarer «Co-Working-Space zwischen Himmel und Erde» werden.
Bei den Wieder- bzw. Zuwahlen in den Stiftungsrat der fusionierten Stiftung von HEKS und Bfa wurden Christoph Sigrist (2022-2025), Elisabeth Bürgi Bonanomi (bis 2025), Barbara Hirsbrunner (bis 2025), Nicole Bardet (bis 2023) und Pierre Jacot (bis 2023) von den Synodalen gewählt und bestätigt.
Die Synode wählte ausserdem Philippe Kneubühler (Pfarrer von Tramelan BE) als Mitglied der Geschäftsprüfungskommission für den Rest der Amtsdauer 2019 bis 2022.
Oberkirchenrat Frank Kopania, Leiter der Auslandsarbeit bei der Evangelischen Kirche in Deutschland, überbrachte der Synode ein Grusswort: «In einer Zeit der Renationalisierung ist uns an unserer partnerschaftlichen Verbindung sehr viel gelegen.»
Mario Fischer, Generalsekretär der GEKE, grüsste im Namen des Präsidiums seiner Organisation, die eng mit der EKS verbunden ist. «In der Schweiz stellen sich die Fragen auf engstem Raum, die wir als GEKE auch europäisch beantworten wollen. Wie können wir gemeinsam Kirche sein?»
Des Weiteren nahm die Synode den Fusionsbericht der Stiftungen HEKS und Bfa zur Kenntnis. Der Jahresbericht 2020 und Rechnung 2020 von HEKS wurden zur Kenntnis genommen.
Zur Stunde findet im Berner Münster der Einsetzungsgottesdienst für die erste Präsidentin der EKS, Ratsmitglied Claudia Haslebacher und sechs neue Synodale unter Beteiligung nationaler und internationaler Gäste aus Politik und Religion statt. Die Veranstaltung kann auf der Webseite www.evref.ch live verfolgt werden.