Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund SEK setzt das Werk des ehemaligen Vereins Protestantische Solidarität Schweiz PSS unter neuer Leitung fort.
Die PSS wird neu zu einer Konferenz des Kirchenbundes. Damit bricht für die Reformationskollekte eine neue Ära an. Die Gründungskonferenz am 21. Januar in der Zürcher Kirche Hard an der Bullingerstrasse stellte dafür wichtige Weichen.
Seit über 100 Jahren hilft die PSS Kirchen in der Diaspora. Ende 2018 löste sich der Verein PSS auf und wird jetzt zwecks Bündelung und Effizienz eine Konferenz des SEK. Die Vertreterinnen und Vertreter der Hilfsvereine und Landeskirchen wählten an der Gründungskonferenz mit dem Titel «Räume der Solidarität» auch einen neuen Ausschuss. Stephanie Gysel (ZH), Erika Dubler (SZ), Alfred Müller (BE), David Last (GR), Andreas Hess (SH) und Peter Andreas Schneider (FR) übernehmen je einen Sitz in der Exekutive für vier Jahre. Den Vorsitz des Ausschusses hat künftig das ehemalige SEK-Ratsmitglied Daniel de Roche (BE) inne.
Alle für einen
Unter anderem organisiert die Konferenz die Reformationskollekte, die seit 1897 die einzige regelmässig gesamtschweizerisch erhobene Kollekte ist. Dieses Herzstück der PSS ermöglichte den Bau und den Erhalt von zahlreichen kirchlichen Gebäuden in der ganzen Schweiz: zum Beispiel in Andeer, Einsiedeln, La Chaux-de-Fonds, Brig, Cazis oder im Tessin. Die Evangelisch-reformierte Kirche im Kanton Luzern entstand 1969, weil die PSS dort seit dem 19. Jh. Diaspora-Gemeinden unterstützte. Solche Gemeinden sind Brückenorte, die das Evangelium in ein Umfeld heraustragen, wo die protestantische Kirche fremd ist.
«Mit dem solidarisch gesammelten Geld konnte in den vergangenen Jahren Bleibendes geschaffen werden, was heute noch sichtbar ist. Es soll weitergehen auf diesem Weg und zwar mit einem neuen Gewand», sagte SEK-Ratsmitglied Ruth Pfister in ihrem Grusswort an die neue Konferenz.
Pionierarbeit gefragt
Die Neuausrichtung als Konferenz bietet neben einer lebendigen Debattenkultur die Chance, neue Impulse und Gedanken in die PSS einzubringen. Die will zukünftig neue Orte des Glaubens identifizieren und fördern, aber auch alte Plätze umnutzen. Dazu soll die PSS 2019 ein Förderkonzept entwickeln.
«Wir haben die besten Räume an bester Lage – nutzen wir diese Chance», sagte Christoph Sigrist, Pfarrer am Grossmünster in Zürich anlässlich der ersten Konferenz der PSS. «Kirchengebäude in der Diaspora sind das Gedächtnis der Kirche, Orte der Gewissensarbeit und Inszenierung von Hoffnungsgeschichte», so Sigrist weiter.
Organisatorisch übernimmt der Kirchenbund ab sofort vom Verein PSS die Reformationskollekte und Konfirmandengabe und alimentiert eine Konferenz.