Neu arbeitet das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz HEKS mit Kirchen aus Syrien und dem Libanon zusammen. Der Rat des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK regte diesen Einsatz für bedrohte Christen im Nahen Osten massgeblich an. Nun wird das Partnerschaftsprogramm nach dreijähriger Anlaufphase offiziell eröffnet.
Der SEK empfängt dazu am Freitag (18. Januar) Rosangela Jarjour, Generalsekretärin der Fellowship of Middle East Evangelical Churches FMEEC. Danach wird das Programm an der Tagung zur kirchlichen Zusammenarbeit des HEKS am 19. Januar in Zürich exemplarisch vorgestellt: Es fördert beispielsweise in zwölf syrischen Kirchgemeinden Freizeitprogramme und kirchliche Ferienlager für Kinder und Jugendliche und ermöglicht Stipendien an kirchliche Schulen.
«In der Transitionsphase zwischen Krieg und Wiederaufbau in Syrien ist es entscheidend, dass die Solidarität unter Kirchen verstärkt wird», sagt Daniel Reuter, Vizepräsident des Rates zur neuen Partnerschaft. Wenn die Kirchen ihren bedingungslosen karitativen Dienst an der Bevölkerung des Landes sichtbar machen, haben sie die Möglichkeit, beim Wiederaufbau des Landes eine konstruktive Rolle zu spielen und ihre Rechte zu verteidigen. «Unsere Kirchen fragen seit Jahren danach, dass die Unterstützung für die bedrohten Christen in der Region sichtbarer wird. Dazu hat auch die gemeinsame Delegation des SEK-Rats und der Schweizer Bischofskonferenz bei ihrem Besuch Ende 2015 aufgerufen», fügt Daniel Reuter hinzu. Das Partnerschaftsprogramm des HEKS entwickelt sich jetzt mit der Nationalen Synode Syrien-Libanon NESSL, der grössten reformierten Kirche in Syrien, sowie mit der Union Evangelisch-armenischer Gemeinden im Nahen Osten UAECNE.
Rosangela Jarjour drückt ihre Hoffnung darauf aus, dass die Schweizer Kirchen durch das HEKS die alten Beziehungen zwischen den europäischen und den nahöstlichen Kirchen wieder intensivieren. Das HEKS führt bereits seit mehreren Jahrzehnten Programme mit reformierten Kirchen in Mittelosteuropa durch. Diese Erweiterung auf den Nahen Osten ist ein bedeutender Meilenstein.
Ausserdem unterhält das Département missionnaire der westschweizerischen protestantischen Kirchen in Lausanne ebenfalls seit langer Zeit Beziehungen in die Region durch seinen Partner Action chrétienne en Orient.